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PK-Einkauf oder freies Sparen?
2. Februar 2022 | Thomas Hauser

Verengter Blick auf das relative Risiko

In der Finanzwelt wird zunehmend auf das relative Risiko geschaut. Es geht dabei um das Abweichungsrisiko zu einem Standard oder einer Benchmark.

Teils ist der Fokus so verbissen auf das relative Risiko, dass der Blick für das Ganze verloren geht. Wenn eine Benchmark eine sehr risikoreiche Anlage enthält, die man im Portfolio bewusst ausschliesst, so reduziert man damit das absolute Risiko, Geld zu verlieren. Klar steigt dann damit das Abweichungsrisiko, also das relative Risiko – aber das will man ja! Wenn in Finanzberichten in solchen Fällen von einem grossen Abweichungsrisiko gesprochen wird, ist dies irreführend. Nur Theorie? Nein – Anleger, die bespielweise stets eine Skepsis bezüglich des Geschäftsmodells von Wirecard hatten, gingen bewusst ein relatives Risiko ein und liessen den Titel aussenvor. Das absolute Risiko war definitiv geringer. Oder anders gesagt: Um absolute Verluste zu vermeiden, muss man den Mut haben, relativ abzuweichen.