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PK-Einkauf oder freies Sparen?
21. März 2024 | Thomas Hauser

Warum Anleger Hedge Funds nicht brauchen

Ich muss gestehen: In meinem gleichnamigen Artikel in der NZZ vom 24. April 2008 habe ich mich getäuscht. Das Fazit war damals, dass Hedge Funds weder Rendite noch Risiko eines Mischportfolios aus Aktien und Obligationen verbessern können – nach Kosten erst recht nicht.

Aber leider war die Annahme, dass Hedge Funds mit einem Mischportfolio vergleichbar sind, zu wohlwollend. Zum einen stand damals nur die genügend lange Datenserie vom verzerrten HFRI Hedge-Fund-Index zur Verfügung. Bei diesem besteht ein Survivorship-Bias. Der Vergleich vom HFRI Fund Weighted Composite Index (CHF hedged) zum neueren HFRX Global Hedge Fund Index (CHF hedged) kann diesen Fehler abschätzen: Der Survivorship-Bias dürfte zu einer um mindestens 2.5% zu hohen Rendite geführt haben. Zum anderen sind die Daten dieses neueren Hedge-Fund-Index äusserst ernüchternd: Seit Einführung vor 26 Jahren (ab 1998) lag die Rendite in Franken bei 1.5% p.a. und die Schwankungen (Volatilität) bei 5.7%. Das ist schlechter als Franken-Obligationen; diese haben eine höhere Rendite von 2.4% und geringere Schwankungen von 3.7%. Nimmt man die Daten über 15 Jahre seit der Finanzkrise (ab 2009), waren Franken-Obligationen auch besser: Die Rendite lag bei 1.6% p.a. und beim Hedge Fund Index bei 0.0%. Obligationen schwankten auch weniger mit 3.9% im Vergleich zu Hedge Funds mit 4.4%. Das Fazit aus heutiger Sicht ist demzufolge, dass Hedge Funds hinsichtlich Anlageeigenschaften nicht einmal an Obligationen herankommen! Dabei sind deren hohe Umsetzungs- und Überwachungskosten noch nicht einmal berücksichtigt.