Bei der Geldanlage ist es ähnlich wie beim Autofahren – die meisten Menschen halten sich für besser als den Durchschnitt. Dies ist rein mathematisch schon gar nicht möglich, und bei der Vermögensanlage lauern noch allerhand Tücken in Form von versteckten Gebühren und Akteuren, die an den Sparern mitverdienen wollen. So ist es wenig überraschend, dass etliche Studien nachgewiesen haben, dass Privatanleger in der Realität sehr schlechte Ergebnisse erreichen. Laut dem Vermögensverwalter Philipp Ochsner enden Versuche von Privatanlegern, eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen, meist im Gegenteil. Er spricht in seinem Buch «Vermögen schützen» von einer «Verhaltenslücke», die bereits in verschiedenen Studien von Wissenschaftern und Finanzexperten nachgewiesen wurde (vgl. Grafik). Sie misst sich daran, um wie viele Prozentpunkte die Performance der Anleger schlechter abschneidet als der Markt. Was sind die grössten Fehler von Privatanlegern beim Investieren?
Viele Kleininvestoren diversifizierten auch zu wenig, sie hielten zu wenige Titel, fahren Hotz und Hauser fort. Experten empfehlen eine breite, globale Streuung von Risiken.
Ein weiterer Grund für die schlechte Performance von Privatinvestoren dürfte darin zu finden sein, dass sie bei der Vermögensanlage oft sehr hohe Gebühren bezahlen. Neben Kommissionen schmälern die Kosten für Finanzprodukte ihre Nettorendite. Besonders teuer sind oft gerade die Produkte, die als «innovativ» daherkommen. In Wahrheit sind sie vor allem kompliziert und hochmargig für ihre Anbieter. Um bei der Geldanlage Kosten zu sparen, raten Experten, auf günstige Indexprodukte wie Indexfonds oder Exchange-Traded Funds (ETF) zu setzen. Am besten geeignet sind einfache und transparente Produkte, die die Performance der Börsenindizes abbilden. Hotz und Hauser empfehlen Privatanlegern, weder «Börsen-Gurus», die den Verlauf der Märkte vorhersagen, noch Produkteverkäufern Glauben zu schenken.
MICHAEL FERBER