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PK-Einkauf oder freies Sparen?
30. Dezember 2022 | Thomas Hauser

Wie wird das Anlagejahr 2023?

Jeweils Ende Jahr überbieten sich die Banken, Anlageexperten und Asset Manager mit blumigen und fundiert klingenden Einschätzungen zum bevorstehenden Anlagejahr.

Die Experten bieten Prognosen feil, wo genau der helvetische, deutsche oder US Aktienmarkt Ende Jahr stehen wird. Teils glauben sie sogar, den Verlauf innerhalb des Jahres zu kennen. Die Anlageexperten bedienen damit das Bedürfnis vieler Menschen, in die Zukunft blicken zu wollen. Zudem sind diese Anlageprognosen meist in unterhaltsame Geschichten «verpackt». Seien wir aber ehrlich: Eine Punktprognose auf ein Jahr ist unmöglicher Unsinn! Niemand kennt die überraschenden Ereignisse, die den Markt mitbeeinflussen, systematisch im Voraus. Wer hat den Überfall auf die Ukraine oder die Corona-Pandemie kommen sehen? Wir wissen aus der Geschichte des Schweizer Aktienmarktes, dass in etwa jedes dritte Jahr eine negative Rendite abwirft. Wann und in welcher Höhe diese auftreten, ist aber sehr unterschiedlich. So gab es von 1962 bis 1966 fünf negative Jahre in Folge. In der Summe war die Einbusse von über einem Drittel etwa gleich gross wie im Jahr 2008 alleine. Diese Statistik hilft aber auch nicht weiter. Wichtig ist: Man muss sich die langfristig höhere Rendite von Aktien durch des Erdulden der Schwankungen und negativen Jahre «erkaufen». Es gibt keine Möglichkeit, sich durch kurzfristige Prognosen besserzustellen. Es gibt einzig Geduld und Disziplin. Dann wird man irgendwann einmal feststellen, dass das Anlegerleben erfolgreich und das einzelne Jahr bedeutungslos war.