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Nachhaltigkeit der Anlagen – viel mehr als grünes Papier!
21. Dezember 2020 | Serge Koch

Nachhaltigkeit der Anlagen – viel mehr als grünes Papier!

Glaubt man den unzähligen Plakaten in grellem grün und geschmückt mit schönen Naturbildern, welche nachhaltige Anlageprodukte und -dienstleistungen über jeden nur erdenklichen Medienkanal anpreisen, ist die Welt innert weniger Jahre unglaublich viel nachhaltiger geworden.

Alleine im Jahr 2019 ist in der Schweiz das Volumen nachhaltiger Anlagen um gut 62 Prozent gestiegen (2018 bereits +80% resp. CHF 720 Milliarden). Inzwischen werden in der Schweiz rund 1'200 Milliarden nachhaltig verwaltet. Doch woher kommen denn auf einmal diese unzähligen, nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten? Und was ist eigentlich «nachhaltig»? Die letztere Frage bildet wohl den Kern der Nachhaltigkeitsdiskussion, denn eine allgemein gültige Definition ist schlicht inexistent. Während einige Nachhaltigkeit auf die rein ökologische Komponente reduzieren, sind wir der Meinung, dass Nachhaltigkeit um einiges facettenreicher ist. Sie umfasst nebst dem ökologischen Grundgedanken auch die essenziellen Faktoren der Ethik, des Sozialverhaltens, aber auch des unternehmerischen Erfolgs. Ein wirklich nachhaltiges Investment hat somit zur Voraussetzung, dass es in den Auswirkungen ökologisch sinnvoll, ethisch und sozial vertretbar sein muss und einen Mehrwert für das Unternehmen, den Investor sowie die diversen Anspruchsgruppen bietet. Würden nun wohl die rund 1'200 Milliarden nachhaltig verwalteten Anlagen in der Schweiz dieser Definition gerecht werden? Wir wagen dies zu bezweifeln. Viel mehr weisen die Zahlen wohl eher auf einen ausgeprägten «Kameleon Effekt» in der Branche! Es gilt zu beachten: Ob mit oder ohne allgemein gültige Definition, Nachhaltigkeit in den Anlagen ist viel mehr als nur grünes Papier!