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PK-Einkauf oder freies Sparen?
12. Mai 2023 | Thomas Hauser

Eigenkapital bei Banken: Back to the Future!

In den USA sind jüngst bereits drei mittelgrosse Banken untergegangen, in der Schweiz rettete sich die Credit Suisse unter die Fittiche der UBS. Gab es ein Kapitalproblem?

Nein – sagen die meisten, vor allem die Bankenrepräsentanten. Wir sind anderer Meinung (vgl. Publikation «Das Fiasko von CS muss Konsequenzen haben»). Mehr Eigenkapital ist zwar keine Garantie gegen Bankenkrisen, zu wenig Eigenkapital aber eine Garantie für Bankenkrisen. Mit Sicherheit nimmt die Häufigkeit von Bankenkrisen mit mehr Eigenkapital ab. Eigenkapital ist Haftungskapital; wer haftet, denkt vertieft über mögliche Risiken nach. Das war den Bankiers früher wohlbekannt. Schaut man 100 Jahre zurück, hatten die Schweizer Banken im Schnitt 15% hartes Eigenkapital*. Die 1907 aktiv gewordene Schweizerische Nationalbank (SNB) war im Markt noch nicht als «Lender of Last Resort» etabliert. Die Banken sorgten selbst für ihre Sicherheit. Je mehr sich im Laufe der Jahrzehnte die SNB eine hohe Glaubwürdigkeit aufbauen konnte und je mehr die Banker der Kontrollillusion durch moderne Risikomanagementmodelle unterlagen, umso mehr sank das Eigenkapital ab. Früher war definitiv nicht alles besser, aber beim Eigenkapital der Banken gilt: Back to the Future!

* SNB, «Die Banken der Schweiz», August 2009